Erstellt: 05.03.2012

Die Fahrt im Transatacama Zug ist nicht nur für Eisenbahnliebhaber ein Bonbon, sondern auch ein tolles Erlebnis für alle anderen. Zugleich ist sie eine Reise in die Vergangenheit, denn die Fahrt führt entlang der Geisterstädte, die verlassen wurden, als der Salpeter-Boom endete. Die Fahrt beginnt um 08.30 Uhr in Iquique und führt zunächst durch die ehemaligen Bahnhöfe Nueva Rinconada und Alto Molle. Der Zug erklimmt in nur 5 km eine Höhe von 1000 m. Aus dieser Höhe bietet sich ein faszinierender Blick auf Iquique und den endlosen Pazifik. Es folgen die Stationen el Carmen, Las Carpas und nach anderthalbstündiger Fahrt der Bahnhof San Antonio. Hier hält der Transatacama-Zug 20 Minuten. Zeit für einen Aperitif und für Fotos. Die Endstation des Zuges wird nach 100km Fahrt gegen 13.00 Uhr in Pintados erreicht. Hier werden die Geoglyphen besichtigt, bevor in einem Tambo (typische Unterkunft der einheimischen Aymara-Bevölkerung) ein köstliches, landestypisches Mittagessen serviert wird. Danach wird die Fahrt in einem privaten Transfer in die Geisterstadt Humberstone fortgesetzt (50km, 45 min. Fahrt). In Humberstone steht ein geführter Rundgang durch die Geisterstadt auf dem Plan. Die ehemaligen Salpeterwerke Humberstone und Santa Laura spiegeln Glanzzeit und Verfall wider, die Chile um die vorletzte Jahrhundertwende erlebte. Als beide Werke im 1872 gegründet wurden, gehörte die Region noch zu Peru. Erst seit 1883, nach dem Salpeterkrieg, gehört die Region Tarapacá zu Chile. Doch der Reichtum währte nicht lange. Als in Deutschland die Ammoniak-Synthese entwickelt wurde, brach anfangs der 1930er Jahre der Salpetermarkt zusammen und die etwa 3700 Menschen die um die Minen lebten wurden entlassen und verließen die Gegend. 1961 wurde Humberstone endgültig geschlossen und ist nun dem Verfall ausgesetzt. Der letzte Abschnitt der Tour führt von Humberstone nach Iquique zurück (50km, 50 min.) Zum Zug: die Lokomotive ist eine General Electric Dt12000, Nummer 302 (die einzige ihrer Art in Chile) und die beiden Waggons wurden 1930 in Belgien gebaut und in Chile restauriert.

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