Erstellt: 17.07.2009

In der Tibet benachbahrten Provinz Xinjiang in China kommt es immer wieder zu ethnischen Unruhen. Der Grund liegt in Konflikten zwischen den dort traditionell siedelnden Uiguren und zugezogenen Han-Chinesen. Besonders schwere Unruhen gab es im Juli 2009 in der Provinzhauptstadt Urumqi. Ursprung war eine Auseinandersetzung in einer einer Spielwarenfabrik in Shaoguan, nahe Hong Kong, bei der zwei uigurische Arbeiter von Han-Chinesen erschlagen wurden. Grund dafür war wiederum die angebliche Vergewaltigung zweier Han-Chinesinnen durch Uiguren. Einige Tage nach den Ereignissen in Shaoguan, am 5. Juli, forderten Uiguren auf einer zunächst friedlichen Demonstration in Urumqi, die Untersuchung des Vorfalls. Die Lage eskalierte, chinesische Quellen berichten, dass Uiguren Jagd auf Han-Chinesen gemacht hätten. Laut Angaben der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua wurden mindestens 156 Menschen getötet und mehr als tausend Menschen verletzt. 1434 Personen wurden verhaftet. Amnesty International verlangte „vollständige Rechenschaft“ seitens der chinesischen Regierung.Im Anschluss an die vorangegangene Verhaftungswelle, demonstrierten am 7. Juli 2009 erneut etwa 200 Uiguren (vorwiegend Frauen), die sich für die Freilassung ihrer verhafteten Angehörigen einsetzten. Uigurische Exilorganisationen wie die Uiguren-Führerin Rebiya Kadeer verurteilten die blutige Niederschlagung der Proteste und forderten die internationale Gemeinschaft auf, zu handeln. Im Gegensatz zu den Unruhen in Tibet 2008 ließ die chinesische Regierung ausländische Journalisten in die Unruheregion. ZDF-Reporter berichteten von aufgebrachten Han-Chinesen, die ihrerseits Uiguren in Urumqi attackierten. Die Sicherheitskräfte versuchten die sich bekämpfenden Ethnien zu trennen und wieder für Ruhe und Ordnung zu sorgen.

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