Erstellt: 07.11.2010

Die Keltische Höhensiedlungen (=Oppida) wurden auf Bergkuppen angelegt, die ein Hochplateau bildeten und damit genügend halbwegs ebene Fläche anboten für den Aufbau einer stadtähnlichen Ansiedlung. Diese Siedlungen wurden mit einer starken Befestigungsmauer umzäunt, den typischen keltischen Pfostenschlitzmauern. Das waren Trockenmauern, die mit einem "Innenskelett" aus Holzpfosten und Holzstreben zusammengehalten wurden und in die nur wenige stark gesicherte Tore eingelassen waren. Heute, 2 bis 4 Tsd. Jahre nach Zerfall dieser Mauern, finden sich ihre Überreste als Steinwälle wieder. Das Holzskelett ist verwittert, die Mauer zu einem Steinwall verfallen. Da diese Wälle heute die Berge, die ehemals Siedlungsplätze waren, auf der Anhöhe ringförmig umgeben, nennt man sie auch "Rinwälle". Wegen der ungeheuer erscheinenden Größe, nannte sie der Volksmund auch "Hünenwälle" mit seinen mundartlichen Abwandlungen wie "Heune- oder Hunnenwälle". Auch Bezeichnungen wie "Riesenburg" o.ä. weisen auf eine solche naive Deutung der Anlagen hin. Bezeichnungen wie Altenburg, Alteburg o.ä. weisen dagegen auf ein Verständnis der ehemaligen Nutzung als burgähnliche Anlage hin. Die Anlage eines Oppidums muß immer im Zusammenhang mit der Nutzung der umliegenden Felder für den Ackerbau gesehen werden. In den Oppida siedelten die Herren mit ihren Handwerksbetrieben. Die Bauern siedelten um das Oppidum herum in den Dörfern zwischen den Getreidefeldern, Wiesen und Weiden. Während die Herren oben Handelsgüter produzierten, mit denen sie in ganz Europa Handel trieben, lieferten die Bauern unterhalb des Oppidums die Lebensmittel für die Herren. Da die germanische Kultur als Nachfolgekultur der Kelten zunächst als rein bäuerliche Kultur aufgetreten ist, hatten sie für die Höhensiedlungen zunächst keine Verwendung. Es fehlten ihnen ja auch die Handelsbeziehungen der Kelten und sicherlich zunächst auch die handwerklichen, insbesondere die kunsthandwerklichen Fähigkeiten. Die Oppida wurden daher mehrheitlich aufgelassen, beginnend vor ca. 2100 Jahren, nachdem Völker aus der norddeutschen Tiefebene begonnen hatten, nach und nach in die südlichen Mittelgebirgsregionen einzuwandern, und sich mit der einheimischen bäuerlichen Bevölkerung zu vermischen, um eine neue Bevölkerung zu bilden, die später von den Römern mit dem Sammelnamen "Germanen" bezeichnet wurden.

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